Hintergrund

Das Venensystem des Beines ist in 4 anatomische Systeme zu unterteilen:

Das oberflächliche Venensystem:

vena spahena magna (VSM) - zieht vom Innenknöchel zur Leiste.
Vena saphena parva (VSP) - zieht vom Außenknöchel und mündet im Bereich der Kniekehle.
Hier wird beim Gesunden weniger als 10% des Rücktransportes zum Herzen bewältigt.

Das tiefe Venensystem:

Die Leitvenen - bringen beim Gesunden mehr als 90% des Blutes zum Herzen zurück.

Die Perforansvenen:

Bringen Blut von der Oberfläche ins tiefe Venensystem.

Die Muskelvenen

Durch Sogwirkung vom Herz und durch die Muskelpumpe am Bein wird das venöse (sauerstoffarme) Blut zum Herz zurückgebracht. Damit es nicht ins Bein zurück fließen kann gibt es alle paar Zentimeter eine Venenklappe.

 

Varizen entstehen in erster Linie dadurch, dass die Venenklappen im oberflächlichen Venensystem undicht werden. Die Vene erweitert sich und der Druck im Gefäß nimmt nach unten hin zu. Man spricht von der venösen Hypertension. Dadurch kommt es nun auch zur Ausweitung der ansonsten kleinen Hautvenen, die als Krampfadern sichtbar werden (Primäre Varikose).

 

Durch einen Verschluss im tiefen Venensystem (Thrombose) fließt das Blut über Perforansvenen zur Oberfläche, sprengt dabei die Klappen und schädigt dadurch dauerhaft die Perforansvenen, aber auch sekundär die Klappen im oberflächlichen System (Sekundäre Varikose).

 

Ist die oberflächliche Vene (VSM / VSP) undicht spricht man nach Hach von der Stammvarikose.

 

Typische Beschwerden sind neben den sichtbaren Krampfadern, auch Schweregefühl, Hautverfärbungen bis hin zum offenen Bein (Ulcus cruris).

 

Ziel der Behandlung von Krampfadern ist es den venösen Hochdruck zu eliminieren und zu verhindern, dass sich das Blut entgegen seiner normalen Strömungsrichtung ins Bein hinunter staut. Dies geschieht durch die Entfernung oder Verödung des erkrankten Venenabschnittes.